Was ist PEP®? Emotionalen Ballast lösen, innere Stärke aktivieren
PEP® steht für Prozess- und Embodimentfokussierte Psychologie und wurde von Dr. Michael Bohne entwickelt. Die Methode kombiniert psychodynamische, systemische und körperorientierte Ansätze mit Klopfakupressur. Ziel ist es, belastende Emotionen schnell zu regulieren, hinderliche Denk- und Verhaltensmuster aufzulösen und Selbstwirksamkeit zu stärken. PEP® arbeitet mit Selbstakzeptanz, inneren Glaubenssätzen und nutzt dabei auch humorvolle Interventionen zur Förderung der emotionalen Balance.
Wie wirkt PEP®? Mehrdimensionale Verarbeitung mit Körper, Geist und Beziehung
Wer nach körperorientierten Verfahren sucht, die sich vor allem bei Angst- und Traumafolgestörungen bewährt haben, findet verschiedene Klopf-Techniken (wie EFT, TFT) und bifokal-multisensorische Interventionen (wie die bekannte Methode EMDR). Bei PEP® werden zentrale Wirkprinzipien aus beiden Bereichen in einer klaren Struktur vereint:
Während eine Belastung bzw. ein Problem über mehrere Wahrnehmungsebenen (Gedanken, Gefühle, Körpersensationen) aktiviert wird,
- nutzt man den Mechanismus der geteilten Aufmerksamkeit (ein Fokus liegt auf der Belastung, der andere Fokus liegt auf den Ebenen der Wahrnehmung) damit,
- eine tiefgehende Bearbeitung mit Hilfe der Nutzung des Embodiments (Wechselwirkungen zwischen Körper und Geist) und des prozessorientierten Vorgehens (die Struktur des PEP®-Konzepts einerseits und das Aufgreifen neuer, sich im Sitzungsverlauf zeigenden Aspekte der Belastung andererseits) stattfindet,
- während man sich selbst wirksam durch das Klopfen bestimmter Körperpunkte beim Erleben belastender Gefühle erlebt,
- und sich gehalten fühlt durch die therapeutische Beziehung, welche durch Zuversicht und Leichtigkeit geprägt ist.
PEP® in der Praxis: Muster unterbrechen, Selbstwirksamkeit stärken, Veränderung ermöglichen
Neben Elementen aus den hypnotherapeutischen, systemischen und psychodynamischen Therapieverfahren, finden sich bei PEP® auch jene der Verhaltenstherapie im Sinne der sog. Musterunterbrechung:
- Die Methode der kognitiven Umstrukturierung wird eingesetzt, um festgefahrene, ungünstige Denkmuster zu verändern, jedoch unter Zuhilfenahme von Gefühlen und Körperreaktionen. Die dafür genutzten Interventionen von PEP® sind die Big 5-Lösungsblockaden, das Selbstwert-Training und der Kognitions-Kongruenz-Test. Über das Embodiment sind tiefgreifende Veränderungen binnen kurzer Zeit möglich, für die der Kopf/ Geist allein wesentlich länger bräuchte bzw. sie alleine gar nicht schafft.
- Auch das Prinzip der Exposition findet hier Anwendung, indem man sich mit seinem Problem in sensu (d.h. in der Vorstellung, auf mehreren Wahrnehmungsebenen) beschäftigt. Allerdings unterscheidet sich PEP® hier deutlich vom passiven, verhaltenstherapeutischen Wirkmechanismus der Gewöhnung (d.h. die Gefühlskurve fällt mit der Zeit der Exposition ab): man selbst nimmt aktiv Einfluss auf auftauchende Erinnerungen oder Sorgen, Gefühle, Gedanken und Körpersensationen, was ein Selbstwirksamkeitserleben ermöglicht.
- Durch den Einsatz von Aufmerksamkeitslenkung und Achtsamkeit pendelt man zwischen dem Problem- und dem Lösungsmaterial auf den Ebenen der Gedanken, Gefühle und des Körpers.
- Konkrete Verhaltensänderungen werden erleichtert durch die Zielbildvisualisierung und die Verinnerlichung von sogenannten Kraftsätzen, die man gemeinsam im Prozess entwickelt.
- Auch wenn das jeweilige Leiden über viele Jahre besteht, vielleicht durch traumatische Erlebnisse ausgelöst ist und man bereits vielfach darüber gesprochen hat, ohne eine Verbesserung zu erwirken, wird es dank PEP® schneller möglich, eine notwendige Distanzierung dazu herzustellen. Erst dann kann Akzeptanz, Selbstmitgefühl, die Integration des Erlebten und schließlich der Fokus auf werteorientiertes Handeln im Sinne der Verhaltensaktivierung entstehen.
- ...und wenn es während des Prozesses gelingt, trotz allen Schmerzes auch mal herzhaft zu lachen, dann wirkt dies ebenfalls wie ein Gegengift auf das Problem ;-)
© Text: Yvonne Kolle, Bilder: Dr. Michael Bohne